Alltagsabenteuer: mit dem Baby das Haus verlassen

Familienalltag

„Es ist ja gar nicht so leicht mit einem Baby das Haus zu verlassen!“ Das sagte kürzlich eine Mutter nach einer Trageberatung zu mir. Ihr Baby war nun fast 8 Wochen alt und das Wochenbett langsam vorbei. Sicherlich ist es wichtig, sich nach der Geburt viel Ruhe zum Krafttanken und gegenseitigen Kennenlernen zu gönnen. Hebammen werden mir darin zustimmen. Immerhin sind Schwangerschaft und Geburt ein Kraftakt für den Körper, körperlich und psychisch. Nach der Geburt müssen sich Eltern und Baby ausgiebig beschnuppern und kennenlernen, einen Rhythmus finden, das Handling dieses kleinen Menschleins lernen. Das Stillen muss sich erst einspielen. Und auch unsere Gefühle müssen sich neu ordnen.

Irgendwann aber kommt der Moment. Wir wollen auch mal wieder raus, das Haus verlassen, frische Luft tanken, unserem Baby einen ersten kleinen Ausschnitt dieser Welt zeigen. „Es ist ja gar nicht so leicht mit einem Baby das Haus zu verlassen!“, sagte sie. „Ich bereite alles vor: ich packe die Wickeltasche, ziehen das Baby an, wickele es noch einmal, stille das Baby, ziehe mich selbst um, binde noch fix meine (ungewaschenen) Haare hoch, stille das Baby noch einmal, wechsele eine weitere Windel, ziehe ein neues Shirt an, weil mich das Baby gerade vollgespuckt hat, … und irgendwann stehen wir endlich da, bereit das Haus zu verlassen und es fängt an zu regnen.“ Ja, ich kann sie so gut verstehen. Ich kann diese Situation vollumfänglich nachvollziehen. Ein „es wird irgendwann besser“ ist so wenig tröstlich, wenn einem die Decke auf den Kopf zu fallen droht. Und doch ist es so. Irgendwann wird es besser. Mit jedem Tag finden wir uns mehr in der neuen Rolle zurecht.

Babytragen als Alltagsretter

Die Mutter rief mich zu sich, um zu lernen, wie sie ihr Baby in einer Babytrage und einem Tuch sicher tragen kann. Sie suchte Entlastung für ihren Körper und ihren Beckenboden, denn das Halten und Tragen mit den bloßen Händen war ihr zu anstrengend. Sie suchte eine Möglichkeit auch mit Kind im Alltag mobil zu sein. Das Babytragen ist hier wirklich ein Alltagsretter. Es bringt Eltern ein Stück Freiheit zurück. Es lässt Eltern sich wieder frei bewegen und trotzdem die Nähe des Kindes spüren – zuhause und unterwegs.

Und so habe ich sie ermutigt das Anlegen ihrer Babytrage und das Binden ihres Tragetuchs zu üben. „Stell dir vor, irgendwann nimmst du dein Kind im Laufe des Vormittags in dein Tuch. Es schläft ein, während du noch den Frühstückstisch abräumst. Und dann ziehst du dir ganz entspannt deine Tragejacke an, schlüpfst in deine Schuhe und genießt einen Spaziergang in der Herbstsonne.“

 

Wenn auch du deine Baby sicher und geborgen bei dir haben und dich trotzdem frei bewegen möchtest, findest du hier eine Trageberater:in in deiner Nähe!
 

Über den Autor

Anna Schmidt

Anna ist Mutter von drei Kindern und leidenschaftliche Trageberaterin. Aus Erfahrung weiß sie, wie entlastend das Tragen für das Familienleben und ihren Körper ist. Ihre Vision: Jedes Kind und jede Familie soll von den Vorteilen des Tragens profitieren!